Urlaub 2010

                                                                Rumänien

Angel – Urlaub an der Donau in Rumänien (von Zoran)

Im Frühjahr 2010 findet Thomas im Internet ein Bild von einem
außergewöhnlich großen rumänischen Waller. Da ich den
Sommerurlaub in Rumänien verbrachte, habe ich mich bereit
erklärt die Sache genauer unter der Lupe zu nehmen und
herauszufinden, wie die tatsächliche Länge des Welses ist.

Als ich dann im August die Frau aus dem Bild live sah, wurde es mir klar dass der
Wels auch ein Riese war. Die Frau ist 1,81 Meter groß und ihr Ehemann bestätigte
mir dass der Waller satte 2,63 Meter lang war. Wenn man die 2 Riesen auf dem
Bildschirm mit einem Lineal misst und mit 3-Satz Rechnung die Länge des Wallers
ermittelt, kommt man wirklich auf eine Länge von über 2,6 Metern!

Ich habe mich im August auf die Suche von guten Angelplätzen gemacht und in der
Nähe dann auch ein gutes Hotel gefunden. Auch mehrere Strecken habe ich mit dem
Wallerholz abgeklopft. Waller sind zu hunderte gestiegen, mal auch 5 Stück gleichzeitig,
mal mit „aggressiven“ Sprüngen zwischen den Köder die in verschiedene Tiefen lagen,
mal ganzdicke Burschen die mein Herzklopfen in die Höhe trieben. Aber kein einziger
wollte beißen.

Im Betracht dass die Donau der Fluss mit ältestem Welsbestand ist, dass auf der
rumänischen Seite die Angler nicht klopfen, dass niemand dort gezielt auf Großwaller
angelt, dass die Fangmeldungen von großen Waller nur zufalls und glücks Fänge sind
(Grun
d dafür sind die billige Ausrüstung, schwaches Angelgerät und fehlendes KnowHow)
haben wir, Thomas, Mario, Karl-Heinz und ich, voller Hoffnung, angefangen einen Angeltrip
nach Rumänien zu planen. Bald hat sich dies ein wenig schwierig gestaltet. Die Flugtickets
waren nicht das Problem (200,- € pro Person mit Lufthansa), sonder dass ganze drum-
herum. Unser Gepäck konnte nicht mit dem Billig-Flugzeug nach Rumänien mitgenommen
werden. Zwei Versuche es mit einem Transportbuss nach Rumänien zu schicken
scheiterten auch. So habe ich mich entschlossen am Freitag alleine mit eigenem
Auto voller Gepäck nach Rumänien zu fahren. Obwohl wir alle schon die

Flugtickets gekauft haben, hat sich Mario bereit erklärt mit mir zu fahren.
Thomas und Karl Heinz kamen dann wie eigentlich geplant am Samstag
mit dem Flugzeug nach. Wir haben die zwei von Flughafen Temeschburg
abgeholt und gleich Richtung Donau gefahren.

Dort angekommen haben uns 23° C erwartet, voll viele Schnacken und eine tolle Donau
mit einer sehr interessanten Insel, mit flachen Bereichten und steilen Kanten  mit Tiefen
bis zu 13 Meter. Einheimische Angler die täglich 20 bis 50 kg Zander mit der Angel
fangen, haben
uns berichtet dass die Fische zurzeit sehr gut beißen. Hat man nachts
mit der Laterne auf der Wasseroberfläche geleuchtet, hat man einen Teppich von Lauben
gesehen.

Köderfische waren auch vorhanden, wunderschöne 20 – 25 cm lange Karauschen und Karpfen.
Gleich am nächsten Tag begann leider ein Wetterumschwung: 1. Tag 12 °, 2. Tag 11°, am
3. Tag nur noch 8° … und so dass, am letzten Urlaubstag waren es nur noch winterliche 0°!
Dazu noch, war die ganze Woche sturmig und windig. Die ersten 2 Übernachtungen im Zelt
auf der Insel voller wackeligen Bäumen waren dass schlimmste was ich in den letzten Jahren
durchgemacht habe. In der erste Nacht hat keiner von uns die Augen zu gemacht. Thomas
war sogar ständig konzentriert auf einen möglichen Baumsturz. Er meinte: „…ich war die
ganze Nacht so hoch- konzentriert dass ich einem abstürzenden Baum sofort ausweichen
konnte und schnell unter meinem Bett verschwunden wäre“
J J

An dem 3. Tag haben wir die ganze Action abgebrochen und in einem gemütlich-warmen
Hotel uns einquartiert. Die Bootsfahrt von der Insel bis zum Hotel war wegen der Meter
großen Wellen sehr gefährlich. Wir haben aber alles gut überstanden…

Und nun? Jetzt war nur noch warten angesagt und wir haben jeden Tag gehofft dass das
Unwetter aufhört. Wir haben uns aber nicht entmutigt und von morgens bis abends haben
wir uns mit tolles Essen und leckeren Wein gut gehen lasen.

An dem 5. Tag, nach dem die Wettervorhersage uns keine Verbesserung gemeldet hat,
haben wir alles eingepackt und sind 150 km zu einem kleineren Fluss gefahren.

                                                    


Der Fluss Timis (Timisch) ist zwar nur ca. 40 Meter breit und mündet in der Donau irgendwo
in Serbien bei Pancevo. Durch seine beidseitige Dämme und die viele Bäume ist dieser
Fluss sehr windgeschützt. Bekannte von mir, die sehr oft an diesen Fluß angeln, entmutigten
uns (für kurze Zeit nur) in dem sie uns erzählten dass der Timis sehr flach ist (max. 0,5 Meter),
dass man ihn in viele Stellen zu Fuß überqueren kann. Gerede, Gerede und nur Gerede!
Niemand war bis jetzt mit einem Boot und Echolot auf diesem Fluss und außerdem gibt es auf
You Tube auch ein Video mit einem aus Timis gefangenen Wels von 48 kg. Diese Aussage
hat Thomas Hoffnung gebracht und er war sich sicher dass die Jungs total falsch liegen, was
die Tiefe des Flusses betrifft. Und tatsächlich, dass war auch so! Wir ließen uns mit dem Boot
ca. 2,5 km treiben und auf dieser ganzen Länge waren nur 3 kurze Stellen wo das Wasser flach
war: 2,2 – 2,8 und 2,5 Meter. Die restliche Strecke war mindestens 3,5 Meter tief, mit vielen
4,5 bis 5,5 Meter tiefen Löchern die sich über 50 Meter erstreckten. Zum Schluss haben wir
sogar eine 8 bis 9 Meter tiefe Stelle ausfindig gemacht, mit einer Länge von ca. 100 Meter.
Leider war auch hier keine Fischaktivität zu beobachten. Das Wasser hatte eine Temperatur
von nur 13° gehabt und so blieb auch unsere Mühe einem Wels an den Hacken zu bekommen
unbelohnt.  

                                       

"Auch wenn dies ein Angelurlaub ohne Fische war, hatten wir eine super Woche gehabt, mit
viel Spaß und guter Laune, ohne einen einzigen Streitfunke oder ähnliches. Solche Kumpels
im Urlaub wünscht sich jeder Angler. Ich wurde privilegiert und dürfte sie dabei haben!
Irgendwann mal wieder, vielleicht nächstes Jahr im Juni-Juli, mit einer besseren Planung und
eigenes Boot (Wallertauglich) werden wir uns erneut auf die Reise machen um die 100+ kg
Waller aus der Rumänischen Donau in unserem Boot zu bekommen."

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Rumänien Oktober 2010 (von Mario)

Als Thomas, Zoran, Karl Heinz und ich uns im Sommer (2010) entschieden nach Rumänien
an die Donau zum Wallerangeln zu fahren, ahnten wir noch nicht mit was für Schwierigkeiten
wir es noch zu bekommen würden. Zoran buchte für alle Mann einen Flug mit Zwischenlandung
in München und wir waren alle zuversichtlich das es damit getan war. Er besorgte uns schon
im August die Angelkarten für Rumänien da er in dieser Zeit zuhause bei seinen Eltern war.
Auch organisierte er die Unterkünfte und plante alles für unseren Urlaub. Karl Heinz wollte nur
blinkern gehen und in einer Pension übernachten. Thomas, Zoran und ich hatten vor es uns
gnadenlos zu geben, mit Blinkern, Klopfen und Ansitzangeln. Dazu wollten wir es uns mit dem
Zelt auf einer Insel in der Donau gemütlich machen.

Kurz vor Abreise rief Thomas noch mal bei der Fluggesellschaft an und erkundigte sich ob alles
mit unserem Sperrgepäck (Angelausrüstung) klar gehen würde. Nun fing der Ärger an. Er erfuhr
dass es kein Problem sei bis München das Sperrgepäck im Flugzeug mit zu nehmen aber von
München nach Rumänien sei es unmöglich da es kein Sperrgepäcktransport gäbe. Auf Anfrage
was wir in München mit dem Sperrgepäck anfangen sollen wenn wir es in Rumänien bräuchten
konnte uns keiner eine Antwort geben. Nach langem überlegen und Kriegsrat  entschlossen wir
uns das Gepäck mit dem Bus nach Rumänien zu schicken. Leider klappte es auch nach dem
2 Versuch nicht das Gepäck zu verschicken, da der Bus immer voll ausgebucht war und keinen
Platz mehr für anderes Gepäck hatte und mit UPS war es viel zu teuer das Gepäck bis nach
Rumänien zu schicken. Nun entschloss Zoran sich nicht zu fliegen und lieber mit dem Auto das
Gepäck nach Rumänien zu bringen. Zoran war diese Entscheidung gerade recht da er
Flugangst hat. Damit er nicht alleine Fahren musste fuhr ich mit ihm.

                                               

Wir fuhren schon einen Tag früher los und kamen obwohl es sehr viel Verkehr war, nach 14,5
Stunden gut durch. Am nächsten Morgen gingen Zoran und ich einkaufen und besorgten alles
Mögliche. Auch besorgten Zorans rumänischen Freunde eine menge Köderfische und ich hatte
ja auch noch 300 Tauwürmer dabei so dass nichts schief gehen konnte. Nachmittags fuhren
Zoran und ich dann auf den Flughafen und holten Thomas und Karl Heinz ab. Gegen Abend
ging es dann an die Donau die
150 Km entfernt war. Wir übernachteten in der Pension wo
Karl Heinz die Woche über einquartiert war. 

                                               

Am nächsten Morgen nach dem beladen der Boote ging es dann los auf die Insel in der
Donau um unser Camp zu errichten. 

                                                           

Wir hatten einen Außenbordmotor (18 PS) aus Deutschland mitgebracht und waren dankbar
ihn zu haben, denn er hatte ganz schön zu arbeiten mit dem fielen Gepäck das wir mitgenommen
hatten. Die 5 PS Außenborder auf den Booten hätten ihre Probleme mit der Last gehabt. Auf der
Insel angekommen reinigten wir erst einmal den Platz vom Unrat der überall herum lag.
(andere Länder andere Sitten)

                                   

Schon beim Aufbau der Zelte frischte der Wind immer mehr auf und verhieß nichts gutes.
Nach dem alles aufgebaut war wollten wir zuerst die Bojen Montagen setzen doch sind
Bojenmontagen in Rumänien unbekannt und die rumänischen Angler fuhren immer wieder
hinein. Also Steinmontage mit U-Pose benutzen. 

                                                                    

Nach getaner Arbeit gönnten wir uns erst einmal ein Bierchen. Kaum hatten wir das Bier
getrunken besuchte uns die Polizei und kontrollierte die Angellizenzen. Sie Informierten uns
dass wir eine Lizenz für das campieren auf der Insel bräuchten. Das es aber kein Problem
darstelle sich den nächsten Tag beim Bürgermeister eine Lizenz zu holen. In Deutschland hätten
wir zusammen packen können. Die rumänische Polizei ist da etwas umsichtiger und lockerer.
Da es durch die starken Wellen und den heftigen Wind für Karl Heinz unmöglich war zu Blinkern
oder Klopfen beendete er den ersten Tag mit einem guten Mahl in der Pension. In der Nacht
wurde aus dem starken
Wind ein heftiger Sturm der uns fast nicht schlafen lies. Nach einer
stressigen Nacht wo der Wind direkt von der Seite auf unser Camp blies entschlossen wir uns,
am Morgen, unser Lager auf die windgeschützte Seite der Insel zu verlegen. Also alles
einpacken und umziehen. 

                                                   

Gegen Abend war dann das neue Camp errichtet und die Steinmontagen wieder platziert. Zoran
besorgte tagsüber auch unsere Lizenz zum campieren. In der Nacht kam wieder ein Sturmtief
das so heftig war dass es ein vor Anker liegendes Schiff gegen die Strömung der Donau ca.
500 m hoch drückte. Die Bäume um uns herum machten die ganze Nacht sehr starke Geräusche
so dass wir kein Auge zu machten. Am nächsten Morgen, nach Info des Wetterberichtes, der
keine Änderung der Wetterlage für die Woche voraussagte entschlossen wir uns das Angeln
zu beenden und zurück zur Pension wo Karl Heinz wohnte zu gehen. In den nächsten Tagen
versuchten wir es immer wieder rauszugehen doch war der Wind und Wellengang zu stark. Auch
gab es in Ungarn einen Chemieunfall wo giftige Abwässer in die Donau flossen. So beschlossen
wir unser angeln an der Donau zu beenden und fuhren zurück zu Zorans Eltern. 

                                                                

Kurz vor ende unseres Urlaubs organisierte Zoran noch einen Angelausflug an einen kleinen
Fluss der angeblich nicht tief sei (so meinten die Rumänen, ungefähr 0,5 m tiefe). Thomas und
Zoran wollten sich den kleinen Fluss genauer anschauen und so setzten wir sie 2,5 Km oberhalb
unserer Angelstelle mit dem Schlauchboot und Echolot ab.

                                           
An der Angelstelle angekommen warfen wir Welsruten mit Tauwurmbündel und 300 g Blei aus,
da immer wieder kleinere Welse beim Hechteangeln gefangen wurden, dachten wir uns da
müssten ja auch größere ihr Unwesen treiben. Schon beim absinken der Montagen stellen wir
fest dass sich die Rumänen wohl mit der Tiefe des Flusses irrten. Es war sehr tief an unserer
Angelstelle und Karl Heinz vermutete so um die 8 m Wassertiefe. Nun ging der gemütliche teil
los. Ein paar rumänische Freunde von Zoran bereiteten ein leckeres Wildschweingullasch vor. 

                                                    

Nach einer Weile kamen Thomas und Zoran bei uns an und erzählten dass sie nur 2 lange
Stellen von über 100 m länge mit 1-2 m Wassertiefe entdeckt haben. Der Rest des Flusses
sei 3 – 5 m Tief und es gäbe ein paar Löcher von 6 m tiefe. Nun wollten wir es genau wissen
und fuhren mit dem Schlauchboot über unsere Angelstelle. Es war an unserer Angelstelle 9,2 m
tief und somit nicht gerade flach wie es die Rumänen glaubten. Super Vorraussetzungen für
große Welse. Leider hat sich das Wasser des kleinen Flusses in der Woche des Sturms auf
13 °C abgekühlt.  Es viel der Wasserstand auch noch den ganzen Tag um 50 cm so dass
nichts ging. Wir verbrachten den Tag mit leckerem Essen und tranken ein paar Bierchen dazu. 

                                               

Die Heimreise mit dem Auto gestaltete sich super. Zoran und Ich legten einen neuen Rekord hin
den wir brauchten nur 12,5 Stunden von der Serbisch / Rumänischen Grenze bis nach Hause.
Thomas und Karl Heinz flogen mit dem Flugzeug, Zoran und Ich flogen über die Autobahn. Grinzzzzzz
                                                    

P.S.

Wir werden es das nächste Jahr wahrscheinlich noch mal versuchen einen großen Waller in
Rumänien zu fangen. Hoffentlich ist das Wetter dann besser und die Donau nicht mit giftigem
Abfall verseucht.

Einen großen Dank noch an Zoran der sich aufopfernd um uns gekümmert hat und mit den
Schwierigkeiten gut umging die wir bekamen. Es war nicht immer leicht für ihn alles zu regeln
und er war manchmal sehr gestresst im Urlaub. Nochmals Danke.

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